Hotelgutscheine als Umsatzmotor der Hotellerie
Direktbuchungen gelten in der Branche als Königsweg, doch Hotelgutscheine bieten eine oft unterschätzte Abkürzung: Sie bringen Liquidität, binden Gäste schon vor der eigentlichen Reise und eröffnen neue Marketingflächen. Im Gespräch zwischen Podcast-Host Chris Peppers und Rico Müller (Senior Sales Consultant, incert) wird deutlich, warum ein professionell aufgesetztes Gutschein-Ecosystem heute Pflicht ist, um sich von OTAs unabhängiger zu machen und gleichzeitig den Average Basket Value vor Ort zu erhöhen.
Personalisierung von Hotelgutscheinen – das Conversion-Schubfach
„Personalisierung verwandelt einen simplen Wertcode in ein emotionales Erlebnis.“ Diese Aussage fasst den roten Faden der Episode treffend zusammen. Moderne Shops erlauben Widmungstexte, variable Bild- und Videovorlagen sowie digitale Schenk-Links, die sich in WhatsApp oder Instagram teilen lassen. Das Team diskutiert, wie solche Features nicht nur jüngere Zielgruppen abholen, sondern auch klassischere Gäste mithilfe hochwertiger Print-Layouts begeistern.
- Hoteliers steigern die Einlöserate, wenn der Gutschein bereits visuell auf das Hotel-Erlebnis einstimmt und Zusatzleistungen wie Spa-Upgrades antizipiert werden.
- Ein dynamischer Warenkorb, der Frühstück, Dinner oder externe Aktivitäten kombiniert, erhöht den Warenwert ohne Mehraufwand im PMS.
- Jede Saison – von Ostern bis Black Friday – lässt sich mit wenigen Klicks als Kampagne anlegen, um Nachfrage-Dellen im Kalender zu füllen.
- Automatisierte Reminder-Mails an Käufer (und Beschenkte) fördern Folgeaufenthalte und schlagen die Brücke zum Loyalty-Programm.
- Die Integration einer Redemption-API in die Booking-Engine senkt den manuellen Aufwand an der Rezeption und verhindert Preisnachverhandlungen.
Use Case: Kampagnenpower bei H-Hotels
Im Gespräch berichtet Chris Peppers aus erster Hand über seine Zeit bei H-Hotels, in der er erstmals systematisch mit Hotelgutscheinen arbeitete. Gemeinsam mit incert wurde dort der digitale Gutscheinshop implementiert, inklusive emotionaler Designs und digitaler Schenk-Links.
Das Besondere: Chris setzte auf gezielte Kampagnen rund um saisonale Anlässe wie Valentinstag, Muttertag oder Weihnachten. Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten – die Gutscheinverkäufe stiegen deutlich. Besonders wirkungsvoll: einfache Aktionslogiken wie „50 € bezahlen – 60 € Gutscheinwert erhalten“ oder kreativ benannte Packages.
„Ich war selbst unglaublich überrascht, wie stark das bei den Usern zieht […]. Das kann echt ein ordentlicher Revenue Driver sein.“ - Chris Peppers
Ein weiteres Learning aus dem Use Case: Der Verkauf selbst war nur die halbe Miete. Viele Gutscheine wurden vor Ort eingelöst – mit teils dreifachem Zusatzumsatz durch Upgrades oder Restaurantbesuche. Das stärkte nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern auch die emotionale Bindung zur Marke.
Erfolgsfaktoren für Hoteliers
- Verantwortung klären – Ein:e E-Commerce-Owner:in steuert Vorlagen, Kampagnen und KPI-Auswertung.
- Shop sichtbar platzieren – Call-to-Action im Header, QR-Codes im Zimmer und Verlinkung in jeder Pre-Stay-E-Mail.
- Technik verknüpfen – Schnittstellen zu PMS, Kasse und CRM minimieren manuelle Schritte und Fehlerquellen.
- Daten lesen – Kampagnenberichte zeigen, welche Saison, Preisstaffel oder Zielgruppe am besten performt.
- Storytelling nutzen – Erlebnis-Sprache und lokale Besonderheiten (z. B. Kutschfahrt) machen Angebote einzigartig.
Mit diesen Bausteinen avancieren Hotelgutscheine vom Nischenprodukt zum zentralen Umsatzpfeiler – und verwandeln Gäste in Markenbotschafter, lange bevor sie einchecken.
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