
Vom Nerdtalk zum Hotel-PMS-Praxiswissen
Ein Podcast-Dialog zwischen Host Chris Peppers und Johannes Ehrhart zeigt, wie ein traditionsreiches Hotel-PMS heute Innovation, Service-Fokus und Teamkultur verbindet. Schon im Einstieg wechselt das Gespräch spielerisch von Tolkien-Trivia zu knallharter Hospitality-Technik, ohne je den Blick für den Gast zu verlieren.
Evolution statt Redesign
Seit der Serienfax-Ära der späten 1980er hat sich das Produkt stetig weiterentwickelt, ohne Datenbrüche zu riskieren. Grafische Zimmerpläne, Web-Applikationen nach dem iPhone-Launch und KI-gestützte Voice-Bots bilden Meilensteine, die alle auf derselben Kerndatenbasis aufbauen.
API-Philosophie: Offen, aber qualitätsgesichert
Johannes Ehrhart betont, dass Schnittstellen nur dann Mehrwert stiften, wenn beide Partner Service und Support abstimmen:
„Es gibt keine Schnittstelle, die zu 100 % funktioniert – entscheidend ist, wie wir gemeinsam reagieren, wenn etwas hakt.“
Die Devise lautet: lieber weniger Integrationen, aber dafür tiefe. Offene API heißt hier: valide Datenfelder, gemeinsame Fehlerkultur und ein einziger Ansprechpartner für das Hotel.
Hotel-PMS als System of Record: Warum Buchhaltung & Prozesse hier bleiben
Hotel-PMS steht nicht zur Disposition, selbst wenn CRM- und CDP-Lösungen stärker werden. Rechnungslegung, Registrierkassenpflicht und Zimmer-Folio-Logik verlangen ein revisionssicheres Fundament. „Wir nennen uns selbst System of Records, weil bei uns tatsächlich alles zusammenfließt“, erklärt Ehrhart – und verweist auf die Rolle des PMS als Trigger für KI-Automatisierung.
Was das in der Praxis bedeutet
- Jedes Gastprofil, jede Leistung und jeder Zahlungsschritt landet zentral im Hotel-PMS.
- Gesetzliche Vorgaben werden dort revisionssicher umgesetzt.
- Nur eine konsolidierte Datenquelle erlaubt Echtzeit-Pricing und Forecasting.
- KI-Bots greifen auf geprüfte Informationen zu und minimieren Fehlentscheidungen.
- Support-Teams arbeiten auf derselben Datengrundlage und lösen Fälle schneller.
Talentmagnet Arbeitskultur
Ein neues Firmengebäude mit Pool und Fitnessstudio, flexible Skill-Teams von Hoteliers bis Informatiker:innen und interne LLM-Frontends sorgen für Lernkultur. „Von Hotel bis Technik haben wir alles dabei – und genau daraus entstehen die besten Ideen“, so Ehrhart. Prompt-Challenges mit Urlaubstagen als Belohnung motivieren Mitarbeitende, KI aktiv einzusetzen.
Use Case: Voice-basierter Buchungsagent
Ein konkretes Beispiel verdeutlicht den Nutzen für Hoteliers:
Ein 24/7-Voice-Bot nimmt Reservierungen telefonisch entgegen, legt sie direkt im Hotel-PMS an und entlastet die Rezeption. Das spart Personalkosten, verhindert Buchungslücken und verbessert Erreichbarkeit – ohne Datenchaos, weil der Bot auf die zentrale System-of-Record-Logik zugreift.
Blick nach vorn
Die Vision lautet, Fünf-Sterne-Erlebnisse effizient für mehr Gäste verfügbar zu machen. Wachstum entsteht als Nebenprodukt einer klaren Servicehaltung. Mit 75 Mitarbeitenden bleibt das Unternehmen agil genug, um neue KI-Modelle oder API-Standards schnell auszurollen.
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